Kunz-Traubert, Heide

In „Rückenschauer“ - ihrer nunmehr 13. Buchveröffentlichung - geht Heide Kunz-Traubert andere Wege.

Unter ihrem Scharfblick erlangt das bewegende Zeitgeschehen enorme Präsenz. Sie nimmt „kein Blatt vor den Mund,“ spricht schonungslos und offen aus, was ihr auf der Seele brennt..

In diesem Band überrascht sie erneut mit der Vielfalt gedanklicher Aussagen und beeindruckt mit der strahlenden Ausdruckskraft ihrer Texte, die auf hohem literarischem Niveau angesiedelt sind.

Mit „Briefe an Victoria“ startet Heide Kunz-Traubert einen Ausflug in ein neues literarisches Gebiet.

Dennoch sind ihre lyrischen Betrachtungen durchscheinender denn je und mit einer Steigerung an Intensität durch die Ausführlichkeit der Beschreibungen verbunden.

Ende November

Begleiten tiefe Schatten ein sterbendes Jahr
durch den Rest seiner Zeit.
Dann werden Plätze frei auf den Nebelbänken
für frierende Seelen, die geflüchtet sind
vor Hitchcock`s schwarzen Vögeln.

Einsicht

Es war ein Fehler, in den Körben,
die ich im Laufe meines Lebens bekommen habe,
Früchte zu sammeln.
Geerntet habe ich nur Fallobst,
wurmstichig und verfault,
durch einen vielbeweinten Reifungsprozess.

Immer wieder versteht es Heide Kunz-Traubert neben beschaulich Idyllischem die harte Kontur des illusionslosen Alltags mit tiefgründigem Humor zu zeichnen.

So auch in ihrem 11. Buch „Kopfüber Richtung Seele“, mit dem sie wiederum eine kleine literarische Kostbarkeit geschaffen hat, uns mit feinfühliger Hellsichtigkeit ihre Verse ans Herz legt.

Knapp, kenntnisreich und doch voller Poesie.

Mit „Wolken tragen keine Schuhe“, ihrer nunmehr 12. Buchveröffentlichung, ist Heide Kunz-Traubert erneut der „Sprung durch den Reifen“ geglückt.

Unterhaltsames und Nachdenkliches wird hier mit Intelligenz und Wortwitz präsentiert, dem mehr oder weniger tristen Alltag die Stirn geboten und für die Heiterkeit der rote Teppich ausgelegt.